Finanzbericht 2021

Umfeld

Die Coronapandemie hat die wirtschaftliche Entwicklung in Sachsen gebremst. Im Jahresverlauf 2021 hinzugekommen sind Lieferengpässe in vielen Wirtschaftszweigen, vor allem in Industrie und Bau. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens hemmte das kontaktintensive Dienstleistungsgewerbe und die Kultur. Stützend wirkten die Hilfen der öffentlichen Hand für die von der Pandemie betroffenen Unternehmen.

Die expansive Geldpolitik der Notenbanken hat dazu beigetragen die Folgen der Coronapandemie auf Wirtschaft und Kapitalmärkte abzufedern. Allerdings zog die Inflation im Jahresverlauf merklich an und übertraf schon im Spätsommer den definierten Korridor deutlich und erreichte im Dezember 2021 5,7 Prozent. Für die Bundesbank verwies ihr scheidender Präsident Jens Weidmann auf den starken Anstieg der Rohstoffpreise für Energie auf den internationalen Märkten. Außerdem würden Unternehmen höhere Kosten aufgrund der Lieferengpässe an die Verbraucher weitergeben und bei starker Nachfrage die Gewinnmargen ausweiten. Ein echtes Gegensteuern der EZB ist bislang nicht zu erkennen.

Die Volksbank Dresden-Bautzen eG hat das Berichtsjahr 2021 mit einem insgesamt guten Ergebnis abgeschlossen.

Alle Angaben zur Geschäftsentwicklung sind dem vollständigen Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 entnommen. An dieser Stelle werden die wichtigsten Positionen dargestellt. Der vollständige Jahresabschluss, inklusive Lagebericht, wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Bilanzsumme

Die Bilanzsumme erreichte 2.564 Mio. Euro und ist damit gegenüber dem Vorjahr (2.601 Mio. Euro) leicht gesunken. Das Einlagenwachstum der letzten Jahre hat sich nicht fortgesetzt, es kam zu einem leichten Rückgang. Der deutliche Zuwachs im Kreditgeschäft auf der anderen Seite des Zahlenwerkes führt zu besseren Relationen in der Bankbilanz. Da wichtige Kennzahlen der Bank im Wesentlichen unter Bezug auf die Bilanzsumme dargestellt werden, führt die veränderte Bilanzstruktur zu deren Verbesserung, z.B. in der Rentabilität.

Das betreute Kundenanlagevolumen stieg im gleichen Zeitraum um 62,5 Mio. Euro auf nunmehr 3.377 Mio. Euro. In dieser Position sind die bilanziellen Einlagen und die betreuten Kundenanlagen (darunter das betreute Depot-Volumen) bei Unternehmen der Genossenschaftlichen Finanzgruppe enthalten. Darin findet das große Kundeninteresse nach alternativen Anlageformen (z.B. in Investmentfonds) seinen Ausweis.

Kundenkredite

Die Volksbank Dresden-Bautzen eG konnte ihre Stellung als kompetenter Partner des Mittelstandes im Berichtsjahr 2021 halten und ausbauen. Neue Kreditzusagen wurden in Höhe von 254,73 Mio. Euro gemacht. Die Summe der Ausleihungen stieg damit um knapp 10 Prozent und überschritt mit 1.039 Mio. Euro erstmals die Milliardengrenze.

Kundeneinlagen

Die in den letzten Jahren rasant gewachsenen Kundeneinlagen gingen im Jahresverlauf auf 2.247 Mio. Euro zum Stichtag 31.12.2021 zurück. Maßgeblichen Einfluss hat die Anlage in alternativen Anlageformen, z.B. in Investmentfonds. Die Themen Vermögenserhalt und Vermögensentwicklung in Niedrigzinszeiten und Zeiten anziehender Inflation waren ein Schwerpunkt unserer Beratungstätigkeit. Die bereits im Jahr 2020 eingeführten Verwahrentgelte auf höhere Einlagen begünstigten diese Entwicklung und verminderten das Wachstum der bilanziellen Einlagen.

Wertpapiere

Der Wunsch Geld zu sparen ist unverändert hoch, hat sich aber in der Ausrichtung noch deutlicher in Richtung Wertpapiere bewegt. Das individuelle Beratungsgespräch, der persönliche Kontakt zum Berater wurde von unseren Kunden intensiv für die mittel- und langfristige Finanzplanung genutzt. Trotz der coronabedingten Kontaktbeschränkungen ist die Nachfrage nach persönlicher Beratung weiter gestiegen. Das betreute Depotvolumen bei den genossenschaftlichen Partnerunternehmen Union Investment und DZ Bank lag zum Stichtag 31.12.2021 bei 777 Mio. Euro und damit 20 Prozent über dem Vorjahresstand.

Zinsüberschuss und Provisionsüberschuss

Der Zinsüberschuss war mit knapp 30 Mio. Euro fast unverändert gegenüber dem Vorjahr. Die anhaltende Niedrigzinsphase sorgte weiterhin für niedrige Margen im traditionellen Zinsgeschäft auf der Einlagen- und Kreditseite.

Der Provisionsüberschuss konnte gegenüber dem Vorjahr um rund 2 Mio. Euro auf gut 20 Mio. Euro verbessert werden. Maßgeblich waren hierfür steigende Erträge im Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäft und im Zahlungsverkehr.

Sachkosten und Personalkosten

In ihrer Geschäftsstrategie verfolgt die Volksbank Dresden-Bautzen eG die Minimierung der Kosten, sowohl absolut als auch relativ zu Bilanzkennzahlen. Mit großer Disziplin verfolgte die Bank deshalb auch im Berichtsjahr die Ausgabenseite. Der Sachaufwand lag mit 13,6 Mio. Euro knapp unter dem Vorjahreswert, der Personalaufwand ging von 19,36 Mio. Euro auf 18,8 Mio. Euro zurück. Der Personalrückgang ist auf natürliche Flutkation und altersbedingtes Ausscheiden begründet, wobei nicht jede freiwerdende Stelle neu besetzt wurde.

Risiken

Der Risikoaufwand ist mit 1,6 Mio. Euro vergleichsweise niedrig und liegt unter dem Vorjahreswert (2,52 Mio. Euro). Die staatlichen Maßnahmen zur Abfederung der Auswirkungen der Coronapandemie kamen auch Kunden der Volksbank zugute, so dass kein signifikanter Anstieg von Kreditausfällen zu verzeichnen war.

Ertragslage

Das Ergebnis vor Bewertung liegt bei 16,25 Mio. Euro. (VJ: 14,6 Mio. Euro) Nach Bewertung der Risikosalden ergibt sich ein Betriebsergebnis in Höhe von 14,59 Mio. Euro (VJ: 12,08 Mio. Euro).

Dividendenzahlung

Im Rahmen unserer Vertreterversammlung am 8. Juni 2022 werden Vorstand und Aufsichtsrat die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 2 Prozent für das Geschäftsjahr 2021 vorschlagen.

Eigenkapital

Um für zukünftige Herausforderungen und eine reibungslose Kreditvergabe gegenüber der gewerblichen Wirtschaft gut gewappnet zu sein, kommt der Bildung von Rücklagen und damit der Stärkung der Eigenmittel eine hohe Bedeutung zu.

Zum 31.12.2021 beträgt das anrechenbare Kernkapital der Bank 179,40 Mio. Euro. Im Berichtsjahr konnte diese Position um 13,62 Mio. Euro gesteigert werden. Enthalten sind darin die Zuführung zu den § 340g Rücklagen, die Ergebnisrücklagen und die geplante Zuführung zu den Ergebnisrücklagen (Beschluss der Vertreterversammlung).