Ausblick

Die Pandemie stellt unsere Gesellschaft bis ins Jahr 2022 hinein immer noch vor große Herausforderungen. Bis zum Auslaufen der Pandemiemaßnahmen im April 2022 waren Teile des Einzelhandels, der Hotellerie und der Kulturbetriebe von Einschränkungen betroffen. Mit dem Auslaufen der Infektionsschutzmaßnahmen wird sich unser Alltag normalisieren. Ungewiss bleibt die weitere Entwicklung, die uns ab Herbst vor neue Schwierigkeiten stellen könnte.

Sorgen bereiten die hohen Verbraucherpreise. Gas- und Ölpreise heizen derzeit die Inflation an, die Preise für Lebensmittel steigen drastisch. Diese Entwicklung war bereits zum Jahresbeginn ersichtlich und hat durch die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine eine völlig neue Dynamik bekommen. Die vollständigen Auswirkungen des Krieges und der verhängten Sanktionen in der Rückkopplung auf unser eigenes Wirtschaftsgeschehen können derzeit nicht seriös eingeschätzt werden. Lieferengpässe, Energieengpässe und andere Auswirkungen sind zu erwarten und werden zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung, zu Preissteigerungen und zu Wohlstandseinbußen führen. Entscheidend wird die Dauer der Auseinandersetzung sein. Zu erwarten ist allerdings, dass Kriegsfolgen und Sanktionen zu einem lang andauernden Auseinander driften der wirtschaftlichen Blöcke führen werden. Direkte negative Auswirkungen für die Volksbank Dresden-Bautzen eG sind durch Wertpapierabschreibungen beim Bewertungsergebnis zu erwarten.

Die Strukturumbrüche in der Bankenbranche sind in vollem Gange und verschärfen den Wettbewerb. Auch in einem digitalisierten Umfeld ist es viel versprechend, die Geschäftsstrategie und Prozesse der Bank konsequent am Bedarf der Mitglieder und Kunden auszurichten sowie gleichzeitig in die physische und digitale Kompetenz zu investieren.

Vor dem Hintergrund des niedrigen Zinsniveaus bei gleichzeitig hoher Inflation und der immer älter werdenden Bevölkerung ist die Beratung unserer Mitglieder und Kunden zur eigenen Zukunftsvorsorge eine bedeutende Herausforderung, der wir uns täglich zu stellen haben.

Die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank wird sich auf unsere Planungen auswirken. Der starke Zinsanstieg in den ersten Monaten des Jahres 2022 ist ein deutliches Signal, welches von der EZB verarbeitet werden wird.

Wir erwarten weiterhin ein rückläufiges Zinsergebnis in unserer Bilanz, welches nach unseren Planungen von einem leicht steigenden Provisionsüberschuss aufgefangen wird. Insgesamt erwarten wir für 2022 ein Ergebnis, das neben der Stärkung des Eigenkapitals die Ausschüttung einer Dividende gewährleistet.

Es entspricht unserem genossenschaftlichen Selbstverständnis, dass wir in schwierigen Situationen ein verlässlicher Partner unserer Kunden sind. Daran werden wir festzuhalten, auch wenn die Rahmenbedingungen unübersichtlich sind. Genossenschaftliches Banking hat schon oft schwierige Situationen gemeistert. Mit dieser Gewissheit werden wir alles daran setzen, um  unser Geschäft erfolgreich und nachhaltig zu gestalten, so wie es unsere Mitglieder von uns erwarten.