Sehr geehrte Mitglieder, Kunden und Geschäftsfreunde,

zwei Jahre Corona-Pandemie haben unser geschäftliches und unser privates Leben geprägt. Das Jahr 2022 haben wir, wie viele anderen Menschen, mit vielen Hoffnungen verbunden, die man am besten mit dem Wort Normalität beschreiben kann. Alles Neue, was gut ist – z.B. die Einfachheit vieler digitaler Dienstleistungen oder die Teilnahme an Onlinekonferenzen ohne lange Fahrtwege – wird zum Normalen. Alles Alte, was gut und schätzenswert ist – z.B. die direkten Kontakte von Mensch zu Mensch – wird in die alte Normalität zurückfinden.

Doch nun müssen wir im Frühjahr 2022 konstatieren: Die Welt steht Kopf! Der Krieg in der Ukraine und die dadurch ausgelösten Sanktionen von noch nie gesehener Tragweite, beschäftigen uns menschlich und in unserem Wirtschaften. Wir leben und arbeiten in schwierigen Zeiten und uns ist bewusst, dass die Herausforderungen nicht kleiner werden und dass wir sie, ganz im Gegenteil, noch nicht einmal vollständig erkennen können. Aber müssen sie annehmen und meistern und das geht am besten mit einer zuversichtlichen Grundhaltung. Wir werden uns darin nicht beirren lassen.

Im Mittelpunkt unseres Geschäftes steht der Förderauftrag gegenüber unseren mehr als 45.000 Bankmitgliedern. Dem sind wir durch umsichtiges Wirtschaften und mit großem Engagement im Berichtsjahr 2021 gerecht geworden. Es freut uns deshalb, dass wir eine gute Bilanz ziehen können. Natürlich war das Thema Corona auch das zweite Jahr in Folge in unserem Haus allgegenwärtig. Trotz teilweiser Einschränkung von Geschäftszeiten in kleineren Filialen und trotz krankheits- oder quarantänebedingte Personalausfällen hat sich die Bank gut entwickelt.

Besonders erfreut sind wir darüber, dass sich unsere Bilanzstruktur verbessert hat. Das Einlagenwachstum der letzten Jahre hat sich nicht fortgesetzt. Der deutliche Zuwachs im Kreditgeschäft, auf der anderen Seite des Zahlenwerkes, führt zu besseren Relationen wichtiger Kennzahlen – z.B. der Rentabilität – in Bezug auf die Bilanzsumme. Das Betriebsergebnis vor Bewertung und das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit konnten gegenüber dem Vorjahr verbessert werden.

Die Bilanzsumme erreichte 2.564 Mio. Euro und ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken. Die in den letzten Jahren rasant gewachsenen Kundeneinlagen gingen auf 2.247 Mio. Euro leicht zurück. Das betreute Kundenanlagevolumen stieg im gleichen Zeitraum um 62,5 Mio. Euro auf nunmehr 3.377 Mio. Euro. In dieser Position sind die bilanziellen Einlagen und die betreuten Kundenanlagen (darunter das betreute Depot-Volumen) bei Unternehmen der Genossenschaftlichen Finanzgruppe enthalten. Darin findet u.a. das große Kundeninteresse nach alternativen Anlageformen, z.B. in Investmentfonds, seinen Ausweis. Im Kredit-Neugeschäft wurden Zusagen in Höhe von 278,15 Mio. Euro gemacht. Die Summe der Ausleihungen stieg damit um knapp 10 Prozent und überschritt mit 1.039 Mio. Euro erstmals die Milliardengrenze.

Auch im Jahr 2021 ist die Volksbank Dresden-Bautzen eG die größte Kreditgenossenschaft Sachsens und Ostdeutschlands geblieben, ausgenommen ist Berlin.

Der Wunsch unsere Mitglieder und Kunden Geld zu sparen ist unverändert hoch, hat sich aber im Jahr 2021 noch deutlicher in die Richtung der Anlage von Wertpapieren bewegt. Grund dafür sind die anhaltende Niedrigzinsphase und die steigende Inflationsrate. Immer mehr Kunden verändern ihr Sparverhalten und lassen sich zu alternativen Anlageformen wie Investmentfonds beraten. Dabei wird das individuelle Beratungsgespräch, der persönliche Kontakt zum Berater von unseren Kunden intensiv für die mittel- und langfristige Finanzplanung genutzt. Trotz der coronabedingten Kontaktbeschränkungen ist die Nachfrage nach persönlicher Beratung weiter gestiegen. Das betreute Depotvolumen bei den genossenschaftlichen Partnerunternehmen Union Investment und DZ Bank lag zum Stichtag 31.12.2021 bei 777 Mio. Euro und damit 20 Prozent über dem Vorjahresstand. Bei in etwa gleichbleibendem Zinsergebnis führte dies zu steigenden Provisonserträgen und einem positiven Effekt auf unser Betriebsergebnis.

Das Ergebnis vor Bewertung lag zum 31.12.2021 bei 16,25 Mio. Euro. Im Vorjahr waren dies 14,6 Mio. Euro. Der Risikoaufwand ist mit 1,6 Mio. Euro vergleichsweise niedrig. Die staatlichen Maßnahmen zur Abfederung der Auswirkungen der Coronapandemie kamen auch den Kunden der Volksbank zugute, so dass kein signifikanter Anstieg von Kreditausfällen zu verzeichnen war. Nach Bewertung der Risikosalden ergibt sich damit ein Betriebsergebnis in Höhe von 14,59 Mio. Euro gegenüber 12,08 Mio. Euro im Vorjahr.

Im Rahmen unserer Vertreterversammlung am 8. Juni 2022 werden Vorstand und Aufsichtsrat die Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 2 Prozent für das Geschäftsjahr 2021 vorschlagen.

Unseren Mitgliedern, Kunden und Geschäftsfreunden sagen wir herzlichen Dank für das uns entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit. Wir freuen uns, Sie weiter begleiten und unterstützen zu dürfen.

Unser Aufsichtsrat hat uns Dank seiner Erfahrung und Kompetenz sicher und mit Augenmaß durch die schwierige Zeit begleitet – dafür haben wir zu danken.

Gleiches gilt für unsere Partner aus der Genossenschaftlichen Finanzgruppe. Die arbeitsteilige Spezialisierung erlaubt es uns, unseren Mitgliedern und Kunden kompetente Lösungen aus einer Hand anzubieten und damit deren Zukunftsfähigkeit, sei es im Privaten oder im Geschäftlichen zu sichern. Danke!

Ganz besonders danken wir natürlich unseren Mitarbeitern. Sie haben die schwierigen Bedingungen des vergangenen Jahres engagiert gemeistert und sich auf hervorragende Weise für ihre Kunden eingesetzt. Wir können gemeinsam stolz auf das Erreichte sein und zuversichtlich in die Zukunft schauen. Genossenschaftliches Banking ist und bleibt eine Aufgabe, an der es sich lohnt mitzuwirken. Eine verantwortungsvolle Geschäftspolitik mit einer stark ausgeprägten Gemeinwohlorientierung wird uns in die Zukunft tragen.

Thomas Müller                 Remo Teichert