Das Geschäftsjahr 2022 in Zahlen

Finanzbericht

Auf diesen Seiten stellen wir Ihnen die wichtigsten Ergebnisse des Geschäftsjahres vor. Der vollständige Jahresabschluss inklusive Lagebericht wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Grundlagen

Geschäftszweck der Genossenschaftsbank als Kreditinstitut ist die wirtschaftliche Förderung und Betreuung der Mitglieder und Kunden. Darin gründet auch die regionale Bindung an das Geschäftsgebiet. Das Kerngeschäftsgebiet der Bank umfasst neben der Landeshauptstadt Dresden die Landkreise Bautzen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Neben der Hauptstelle in Dresden betreibt die Bank 24 Zweigstellen und 12 SB-Stellen.

Unser Geschäftsmodell fokussiert sich auf das Privat- und das Firmenkundengeschäft sowie als Ergänzung zum Kundengeschäft und zur Liquiditäts-, Ertrags- und Risikosteuerung das Eigengeschäft. Das Institut nutzt darüber hinaus das Leistungsangebot innerhalb der Genossenschaftlichen FinanzGruppe.

Zur Erfüllung von § 1 EinSiG i. V. m. § 1 Abs. 3d Satz 1 KWG gehört die Bank der BVR Institutssicherung (BVR-ISG-Sicherungssystem) an. Das BVR-ISG-Sicherungssystem ist eine Einrichtung der BVR Institutssicherung GmbH, Berlin (BVR-ISG), die als amtlich anerkanntes Einlagensicherungssystem gilt.

Daneben ist unsere Genossenschaft der Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR-SE) angeschlossen, die aus dem Garantiefonds und dem Garantieverbund besteht. Die BVR-SE ist als zusätzlicher, genossenschaftlicher Schutz parallel zum BVR-ISG-Sicherungssystem tätig.

Die Genossenschaft unterhält keine Zweigniederlassungen.

Umfeld

Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung war 2022 insbesondere durch die hohen Inflationsraten und die Folgen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine geprägt. Die daraus folgenden Markterwartungen und die Zinspolitik der Notenbanken führten zu einem deutlich ansteigenden Zinsniveau, was sich insbesondere im gestiegenen Zinsüberschuss der Bank, aber auch im Bewertungsergebnis der Wertpapiere widerspiegelt.

Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich in Sachsen im Jahr 2022 um 2,6 % im Vergleich zum Vorjahr. Die wirtschaftliche Lage in Sachsen war 2022 geprägt von den Folgen des Krieges in der Ukraine, den Auswirkungen der Pandemie und massiv gestiegenen Preisen. Trotz schwieriger Bedingungen konnte die sächsische Wirtschaft insgesamt gute Ergebnisse erzielen. Maßgebliche Beiträge zum Wachstum der Bruttowertschöpfung (BWS) kamen 2022 aus den Dienstleistungsbereichen. Hier verzeichnete der Bereich öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung und Gesundheit real mit +4,5 % den höchsten Anstieg. Mit einem Plus von 4,3 % folgte der Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation und die BWS im Bereich Grundstücks- und Wohnungswesen, Finanz- und Unternehmensdienstleister stieg um 1,5 %. Innerhalb des produzierenden Gewerbes stand dem preisbereinigten Wachstum der BWS von 1,7 % im verarbeitenden Gewerbe ein Rückgang im Baugewerbe um 1,9 % gegenüber.

Die globalen und regionalen Auswirkungen dieser Entwicklung hatten eine hohe Bedeutung für die Bank und wirkten in allen Geschäftsbereichen auf die Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr ein.

Geschäftsentwicklung

Alle Angaben zur Geschäftsentwicklung sind dem vollständigen Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2022 entnommen. An dieser Stelle werden die wichtigsten Positionen dargestellt. Der vollständige Jahresabschluss, inklusive Lagebericht, wird im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht.

Bilanzsumme

Die Bilanzsumme erreichte 2.662 Mio. Euro. Ursächlich für die höhere Bilanzsumme ist im Besonderen ein Anstieg der Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und ein Zuwachs im Eigenkapital. Auf der Aktivseite erhöhten sich vor allem die Forderungen an Kreditinstitute, die Kundenforderungen und Wertpapieranlagen.

Das Wachstum des betreuten Kundengeschäftsvolumens definieren wir als Indikator für die Generierung von Erträgen und die Zukunftsfähigkeit unseres Instituts. Der Leistungsindikator wird bankintern ermittelt und beinhaltet die Veränderung des betreuten bilanziellen sowie außer bilanziellen Kundenkreditvolumens und Kundeneinlagenvolumens. Das betreute Kundengeschäftsvolumen erhöhte sich zum Vorjahr um 0,8 % und lag damit unter unseren Planungen. Maßgeblich dafür sind geringere außer bilanzielle Bestände und besonders der Rückgang der Kurswerte in Kundendepots.

Kundenkredite

Die Volksbank Dresden-Bautzen eG konnte ihre Stellung als kompetenter Partner des Mittelstandes im Berichtsjahr 2022 halten und ausbauen. Die Kundenforderungen (inklusive Schuldscheindarlehen) erhöhten sich um 6,3 % im Vergleich zum Vorjahr. Das angestrebte Wachstumsziel von +4,5 % im Jahr 2022 wurde übertroffen.

Das gewerbliche und das private Kundenkreditgeschäft stützten jeweils dieses Wachstum. Der Schwerpunkt unseres Kreditgeschäftes liegt im gewerblichen Bereich, der rund 73 % ausmacht. Größte Branche ist die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft.

Kundeneinlagen

Die bilanziellen Kundeneinlagen nahmen im Jahr 2022 um rund 35 Mio. EUR bzw. +1,6 % zu. Das angestrebte Wachstumsziel im Jahr 2022 lag bei +1,0 % und konnte damit übertroffen werden. Insbesondere die täglich fälligen Einlagen verzeichneten einen Volumenanstieg.

Die im Jahr 2020 eingeführten Verwahrentgelte wurden im Einklang mit der EZB-Zinsentwicklung abgeschafft.

Wertpapiere

Die Themen Vermögenserhalt und Vermögensentwicklung sind seit der Niedrigzinsphase ein wesentlicher Beratungsschwerpunkt. Die stark anziehende Inflation hat diesen Fokus verstärkt und führt zu Umschichtungen von bilanziellen in außer bilanzielle Einlagen. Das individuelle Beratungsgespräch, der persönliche Kontakt zum Berater, wurde von unseren Kunden intensiv für die mittel- und langfristige Finanzplanung genutzt. Dabei hat die Dynamik der Anlage in alternativen Anlageformen (z.B. Investmentfonds) aufgrund der Volatilität an den Börsen etwas nachgelassen. 

Das betreute Depotvolumen bei den genossenschaftlichen Partnerunternehmen Union Investment und DZ Bank lag zum Stichtag 31.12.2022 bei 688 Mio. Euro und damit 11,5 Prozent unter dem Vorjahresstand.

Zinsüberschuss und Provisionsüberschuss

Der Zinsüberschuss erhöhte sich im Berichtsjahr um 4.507 TEUR gegenüber dem Vorjahr. Den um 3.498 TEUR gestiegenen Zinserträgen und den um 81 TEUR höheren laufenden Erträgen (GuV-Position 3) standen um 929 TEUR geringere Zinsaufwendungen gegenüber. Der Zinsüberschuss liegt deutlich über den ursprünglichen Planwerten. Ursächlich hierfür waren vor allem das ansteigende Zinsniveau im Laufe des Jahres, eine dadurch höhere Verzinsung der Kundenforderungen und der Eigenanlagen sowie verringerte Zinsaufwendungen für Negativzinsen.

Der Provisionsüberschuss verringerte sich gegenüber dem Vorjahr um 498 TEUR. Hauptursachen sind die rückläufigen Erträge aus dem Wertpapierdienstleistungsgeschäft und dem Vermittlungsgeschäft. Der erreichte Provisionsüberschuss liegt damit unter dem Planwert, da die Vertriebsziele nicht in vollen Umfang erreicht wurden. Die Erträge aus Wertpapierdienstleistungs- und Depotgeschäft verringerten sich um 16,1 % im Vergleich zum Vorjahr, die Erträge aus dem Vermittlungsgeschäft gingen um 11,3 % zurück. 

Der Anstieg der Zahlungsverkehrserträge ist im Wesentlichen auf erhöhte Erträge bei Kontoführungsentgelten und höhere Erträge aus dem Kartengeschäft und GAA-Gebühren zurückzuführen.

Sach- und Personalkosten

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 612 TEUR. Der Anstieg resultiert hauptsächlich aus den um 580 TEUR höheren Sachaufwendungen. 

Die Personalaufwendungen stiegen trotz Gehaltssteigerungen aufgrund eines niedrigeren Mitarbeiterstandes nur um 31 TEUR. 

Die Verwaltungsaufwendungen sind damit höher ausgefallen als geplant.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung erhöhte sich um 5.631 TEUR auf 21.881 TEUR und liegt deutlich über dem geplanten Wert.

Risiken

Im Bewertungsergebnis sind per Saldo Entlastungen aus dem Kreditgeschäft in Höhe von 129 TEUR und Belastungen aus den Eigenanlagen in Höhe von 3.323 TEUR enthalten, da die wie Umlaufvermögen behandelten Wertpapiere nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet wurden. Der Bewertungsaufwand liegt insgesamt unter unseren Planwerten. 

Durch den verwendeten Bewertungsansatz des gemilderten Niederstwertprinzips im Anlagevermögen wurden Abschreibungen in Höhe von 39.444 TEUR vermieden.

Die wie Anlagevermögen behandelten festverzinslichen Wertpapiere, Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere wurden erstmals nach dem gemilderten Niederstwertprinzip bewertet. Eine dauernde Wertminderung bei einzelnen Wertpapieren war nicht zu verzeichnen. Durch die Anwendung des gemilderten Niederstwertprinzips soll eine Verstetigung des Bewertungsergebnisses des Wertpapiergeschäftes erreicht werden. Schwankungen aufgrund von Veränderungen der Marktkurse, welche unter Anwendung des strengen Niederstwertprinzips zu Abschreibungen oder Zuschreibungen führen, aufgrund der Dauerhalteabsicht sowie Rückzahlung zum Nominalbetrag aber während der Laufzeit nicht realisiert werden würden, entfallen. Da Abschreibungen auf den niedrigeren Einlösungskurs und bei voraussichtlicher dauernder Wertminderung auf den realistisch zu erwartenden Rückzahlungswert weiterhin vorgenommen werden, wird tatsächlich bestehenden Risiken ausreichend Rechnung getragen.

Ertragslage

Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit ist im Vergleich zum Vorjahr von 14.592 TEUR auf 18.684 TEUR gestiegen und ist damit besser als prognostiziert. 

Die Bank wird voraussichtlich Steuern in Höhe von 6.293 TEUR zahlen. 

Die Eigenkapitalbasis der Bank wird durch die Einstellung von 11.500 TEUR in den Fonds für allgemeine Bankrisiken gestärkt. Der verbleibende Jahresüberschuss ermöglicht eine Dividendenausschüttung von 2 % an die Mitglieder der Volksbank Dresden-Bautzen eG und die satzungsgemäße Zuweisung von 280 TEUR in die gesetzlichen und die anderen Rücklagen.

Eigenkapital

Die Eigenkapitalstruktur der Bank ist geprägt von Geschäftsguthaben der Mitglieder und erwirtschafteten Rücklagen sowie dem Fonds für allgemeine Bankrisiken. Im Geschäftsjahr wurde das Eigenkapital durch Zuführung zu den Rücklagen, zum Fonds für allgemeine Bankrisiken und durch vermehrte Geschäftsguthaben gestärkt.

Das bilanzielle Eigenkapital sowie die Eigenmittelausstattung und Kapitalquoten stellen sich gegenüber dem Vorjahr wie folgt dar:

2022 in TEUR 2021 in TEUR Veränderung Vorjahr in TEUR Veränderung Vorjahr in %
Eigenkapital laut Bilanz
209.371
190.178
19.193
10,1

Angemessene Eigenmittel, auch als Bezugsgröße für eine Reihe von Aufsichtsnormen, bilden neben einer stets ausreichenden Liquidität die unverzichtbare Grundlage einer soliden Geschäftspolitik. Die Gesamtkapitalquote zum Bilanzstichtag liegt deutlich über der Mindestanforderung. Unsere Zielvorgabe in Bezug auf die Gesamtkapitalquote haben wir eingehalten.

Nach unserer Unternehmensplanung in Verbindung mit der internen Kapitalplanung ist von einer Einhaltung der Kapitalquoten bei dem erwarteten Zuwachs beim Geschäftsvolumen, durch die geplanten Rücklagenzuführungen und die vorgesehene Einwerbung von Geschäftsguthaben bis zum Planungshorizont 2025 auszugehen.