Ausblick

Die fortbestehende Krisensituation führt zu erheblichen Unsicherheiten an den Finanzmärkten und macht die Entwicklung der wirtschaftlichen Gesamtlage schwer vorhersehbar. Die geopolitischen Spannungen können weiter eskalieren und die Energiekosten und die Inflation sich weiter auf hohem Niveau bewegen respektive steigen.

Obgleich wir erwarten, dass der Inflationsanstieg im Jahresverlauf abnimmt, rechnen wir mittelfristig mit einem weiteren Rückgang der Wirtschaftsleistung und einem weiterhin hohen Niveau der Inflationsrate. Für die Notenbankpolitik ist dieses Szenario herausfordernd, da zum
einen die hohe Inflation mit Zinserhöhungen bekämpft werden muss, aber zum anderen die Finanzierungsbedingungen für die Wirtschaft und die Staaten der Eurozone im Blick zu behalten sind.

In der Planung gehen wir von einem steigenden Zinsniveau aus. Die Zinsentwicklung seit dem Planungsstichtag ist durch einen höher als erwarteten Zinsanstieg gekennzeichnet, dies kann eine Anpassung der Prognose zur Folge haben. Die weitere Zinsentwicklung wird in quartalsweisen Ergebnisvorschaurechnungen antizipiert und in der Prognose berücksichtigt.

Wir erwarten in den nächsten Jahren anhaltende Strukturumbrüche in der Bankenbranche und einen damit zusammenhängenden weiter zunehmenden Wettbewerb. Die rasante Entwicklung in der Digitalisierung wirkt auf die Bank ernsthaft ein und hat sich durch die COVID-19 Pandemie weiter beschleunigt. Auch in dem digitalisierten Umfeld ist es nach unserer Auffassung vielversprechend, die Geschäftsstrategie und Prozesse der Bank weiter konsequent am Bedarf der Mitglieder und Kunden auszurichten sowie gleichsam in die physische und digitale Kompetenz zu investieren.

Vor dem Hintergrund einer immer älter werdenden Bevölkerung stellen eine kapital mehrende Zukunftsvorsorge und der sachwertorientierte Vermögensaufbau bedeutende Herausforderungen für unsere Mitglieder und Kunden dar.

Unter diesen Rahmenbedingungen hat die Bank eine Geschäftsstrategie für die Jahre 2022 – 2026 entwickelt. Aus einer Gesamtanalyse von externen und internen Rahmenbedingungen wurde sechs wesentliche strategische Handlungsfelder benannt und zu diesen wesentlichen Handlungsindikationen abgeleitet. Im Ergebnis werden zwei differenzierte strategische Stoßrichtungen (Fokus Effizienz / Fokus Wachstum) in den beiden strategischen Geschäftsfeldern Privatkunden und Firmenkunden verfolgt.

Aus dem unterstellten Zinsszenario ergibt sich für das Jahr 2023, durch den Verzicht auf Ausschüttungen aus den Spezialfonds, ein nur leicht höheres Zinsergebnis. Der Provisionsüberschuss wird weiterhin durch Erträge aus dem Wertpapier- und Vermittlungsgeschäft und Erträge aus der Kontoführung und dem Zahlungsverkehr geprägt sein. Vor allem durch höhere Erträge aus dem Wertpapierdienstleistungsgeschäft erwarten wir einen leicht höheren Provisionsüberschuss.

Der Verwaltungsaufwand einschließlich Abschreibungen wird durch einen leicht höheren Personalaufwand und leicht höhere Sachaufwendungen insgesamt leicht höher erwartet. In der Folge wird ein geringer Rückgang des Betriebsergebnisses vor Bewertung und der Cost-Income-Ratio prognostiziert.

Aus der Bewertung von Forderungen erwarten wir für 2023 Nettoaufwendungen in der Größenordnung von ca. 2,9 Mio. EUR. Grundlage unserer Planung sind insbesondere unsere Ratingmodelle. Das geplante Bewertungsergebnis für die bankeigenen Wertpapiere beträgt 1,1 Mio. EUR und orientiert sich an dem prognostizierten Zinsszenario. Das Betriebsergebnis nach Bewertung in % der durchschnittlichen Bilanzsumme wird leicht geringer erwartet als 2022. Das in der Geschäftsstrategie definierte Ziel für das Betriebsergebnis nach Bewertung in Höhe von mindestens 0,60 % der durchschnittlichen Bilanzsumme für 2023 wird in der Planung erreicht.

Aus der Kapitalplanung für die Jahre 2023 – 2025 ergeben sich für das geplante Wachstum im Kreditgeschäft unter der Prämisse von Rücklagenzuführungen und der Einwerbung von Geschäftsguthaben derzeit keine Erkenntnisse für zusätzlichen Kapitalbedarf.

Neben dem geplanten moderaten Aufbau unserer Geschäftsguthaben erwarten wir für das kommende Jahr, auf der Grundlage unserer Planung, durch die mögliche Bildung von Rücklagen und Reserven nach § 340 g HGB eine Stärkung des bilanziellen Eigenkapitals.

Insgesamt wird für das Jahr 2023 ein Ergebnis erwartet, das neben der Stärkung des Eigenkapitals die Ausschüttung einer Dividende gewährleistet.